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Ratgeber Morbus Parkinson

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Morbus Parkinson
Therapie von Morbus Parkinson

Bei der Therapie eines Morbus Parkinson kommt es zunächst darauf an, ob der Betroffene an einem idiopathischen oder einem nicht-idiopathischen Parkinson-Syndrom leidet. Beim idiopathischen Parkinson-Syndrom erhält der Patient i. d. R. Medikamente, die den durch die Erkrankung ausgelösten Dopamin-Mangel ausgleichen sollen. Mit dieser medikamentösen Therapie sollte möglichst früh begonnen werden. Befindet sich die Erkrankung bereits in einem fortgeschrittenen Stadium stellt die Tiefe Hirnstimulation eine Option dar, bei der sich der Patient einer Operation unterzieht. Beim nicht-idiopathischen Parkinson-Syndrom wird vorwiegend die ursächliche Krankheit behandelt, da dies in den meisten Fällen zu einem Rückgang der Parkinson-Symptome führt.

Therapie von Morbus Parkinson

Die Therapie von Morbus Parkinson hängt zunächst davon ab, ob ein idiopathisches oder ein nicht-idiopathisches Parkinson-Syndrom vorliegt. Wichtig für die Therapie eines idiopathischen Morbus Parkinson, bei dem die Ursache unbekannt ist, ist die frühzeitige Festlegung einer individuellen Behandlungsstrategie. Eine altersgerechte und vor allem rechtzeitige Behandlung ist bei einem Morbus Parkinson wichtig.

Therapie eines idiopathischen Parkinson-Syndroms

Ansatz der Therapie eines idiopathischen Parkinson-Syndroms ist in der Regel die verminderte Dopamin-Ausschüttung aufgrund der Zerstörung von Zellen in der Substantia nigra des Mittelhirns. Der Mangel an Dopamin ist es, der die typischen Symptome des Morbus Parkinson auslöst. Dies ist unter anderem daran erkennbar, dass es im Levodopa-Test zu einer Besserung der Symptome kommt und dieser Test in der Diagnostik des Morbus Parkinson eingesetzt wird. Es ist also möglich, den Dopaminmangel direkt oder indirekt auszugleichen und so die Symptome eines Morbus Parkinson zu verringern. Dafür stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Dies sind Levodopa, eine Vorstufe des Dopamins, Dopamin-Agonisten, die die Wirkung des Dopamins nachahmen, sowie MAO-B-Hemmer und COMT-Hemmer, die den Abbau von Dopamin hemmen.

Generell ist es anzuraten, eine medikamentöse Therapie eines Morbus Parkinson möglichst frühzeitig zu beginnen. Wie genau die Therapie im Einzelnen aussieht, hängt vom Alter und dem Vorhandensein eventueller Begleitstörungen ab. Bei Patienten über 70 Jahren ohne Begleiterscheinungen wird in der Regel eine Kombinationsbehandlung mit Levodopa, Dopamin-Agonisten und/oder COMT-Hemmern durchgeführt. Sind Patienten noch keine 70 Jahre alt, wird eine Behandlung mit Levodopa in der Regel hinausgezögert, so lange dies möglich ist. Verabreicht werden Dopamin-Agonisten, meist in Kombination mit einem MAO-B-Hemmer oder einem anderen Mittel. Tritt der seltene Fall ein, dass ein Patient noch keine 40 Jahre alt ist, wenn er an Morbus Parkinson erkrankt, wird versucht werden, zunächst nur mit einem Dopamin-Agonisten zu behandeln.

Dopamin selbst kann in der Therapie eines Morbus Parkinson nicht eingesetzt werden, weil es die Blut-Hirn-Schranke nicht durchdringen kann. Aus diesem Grund könnte es seinen Wirkort nicht erreichen. Levodopa hingegen kann die Blut-Hirn-Schranke durchdringen und zu seinem Wirkort gelangen, wo es dann in die aktive Form Dopamin umgewandelt wird.

Ist der Morbus Parkinson bereits soweit fortgeschritten, dass er medikamentös nicht mehr zu beherrschen ist, kann eine Tiefe Hirnstimulation zur Therapie eingesetzt werden. Dazu werden dem Patienten durch einen operativen Eingriff Elektroden implantiert, die die im geschädigten Bereich auftretenden Fehlimpulse unterdrücken können.

Therapie eines nicht-idiopathischen Parkinson-Syndroms

Besteht ein nicht-idiopathisches Parkinson-Syndrom, ist die Ursache der Krankheit bekannt. Da diese in der Regel in einer anderen Krankheit begründet ist, sollte natürlich diese Krankheit therapiert werden. Ist dies durchführbar, verschwinden möglicherweise auch die typischen Symptome des Morbus Parkinson. Sind die Beschwerden durch die Einnahme bestimmter Medikamente hervorgerufen worden, bestehen gute Chancen, dass sie nach einem Absetzen der Medikamente wieder verschwinden.

Lydia Köper

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Therapie Morbus Parkinson

Bei der Therapie eines Morbus Parkinson kommt es zunächst darauf an, ob der Betroffene an einem idiopathischen oder einem nicht-idiopathischen Parkinson-Syndrom leidet. Beim idiopathischen Parkinson-Syndrom erhält der Patient i. d. R. Medikamente, die den durch die Erkrankung ausgelösten Dopamin-Mangel ausgleichen sollen. Mit dieser medikamentösen Therapie sollte möglichst früh begonnen werden. Befindet sich die Erkrankung bereits in einem fortgeschrittenen Stadium stellt die Tiefe Hirnstimulation eine Option dar, bei der sich der Patient einer Operation unterzieht. Beim nicht-idiopathischen Parkinson-Syndrom wird vorwiegend die ursächliche Krankheit behandelt, da dies in den meisten Fällen zu einem Rückgang der Parkinson-Symptome führt.

Die genaue Ursache für die Entstehung von Morbus Parkinson ist in den meisten Fällen bisher unbekannt. Parkinson-Syndrome ohne eindeutigen Auslöser werden deshalb als idiopathische Parkinson-Syndrome bezeichnet. Der Arzt unterscheidet verschiedene Formen des Krankheitsverlaufs. Bei den nicht-idiopathischen Parkinson-Syndromen hingegen kann die Ursache i. d. R. ausgemacht und in einigen Fällen auch behandelt werden. Neben Erkrankungen, wie z. B. Gefäß- oder Stoffwechselerkrankungen, können auch bestimmte Medikamente der Auslöser für die Symptome von Morbus Parkinson sein. Sowohl Männer als auch Frauen können an Morbus Parkinson erkranken, die Wahrscheinlichkeit nimmt dabei mit steigendem Alter zu.

 

Da Morbus Parkinson nicht heilbar ist, wird nach Möglichkeiten gesucht, die Symptome der Erkrankung zu lindern. Neben neuen Medikamenten wird auch an einem Impfstoff geforscht, der einem bestimmten Protein entgegenwirkt, dem alpha-synuclein. Eine Reduktion dieses Proteins könnte den Verlauf der Erkrankung verlangsamen. Neben den vier Hauptsymptomen sollen in Zukunft auch die nicht-motorischen Begleitsymptome an Relevanz für die Diagnose eines Morbus Parkinson gewinnen. So soll eine frühzeitigere Diagnose ermöglicht werden, um zu verhindern, dass bereits erste motorische Störungen auftreten. Auch die Therapie der nicht-motorischen Symptome spielt eine große Rolle, damit die Betroffenen besser mit der Erkrankung leben können.